Der Sieg des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden stimmte die griechische Politik positiv. Die Regierung hofft auf eine handfeste Unterstützung sowie auf strengere Maßnahmen gegenüber der Türkei, die mit Griechenland über Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer streitet.
Das ungelöste „Zypernproblem“ - die Teilung des Landes - sowie die Bodenschätze in Zyperns Gewässern sorgen für Spannungen, die immer wieder eskalieren. Die Türkei drohte im September, die Grenze mit Griechenland für Geflüchtete zu öffnen. Dieser Druck sollte die EU von Sanktionen gegen die Türkei abhalten. Bis zur Amtsübernahme in den USA befürchtet Griechenland eine Zuspitzung der Lage. Ein Konflikt ist nicht auszuschließen. Die griechische Regierung hofft auch auf Unterstützung der europäischen Partner.
Aus der Trump-Ära geht das Land dennoch gestärkt hervor: Griechenland etablierte sich zu einem wichtigen Sicherheitspartner für die USA im östlichen Mittelmeer, zulasten der Türkei. Dazu trug die intensivere Nutzung griechischer Stützpunkte von den USA bei. Auch Erdgas- und Infrastrukturprojekte weckten das Interesse der Amerikaner.
„Die griechisch-amerikanischen Beziehungen sind auf ihrem Höhenpunkt“, äußerte sich der US-amerikanische Außenminister Mike Pompeo bei seinem letzten Besuch in Athen Ende September 2020. „Griechenland ist ein Pfeiler der Stabilität und des Wohlstandes in der Region“, fügte er hinzu. Und so soll es auch bleiben. Davon gehen Politik und Wirtschaft in Griechenland aus.
