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Polens größtes, mehrheitlich in Staatsbesitz befindliches Ölunternehmen PKN Orlen will Russland als Hauptöllieferant für Mittel- und Osteuropa (MOE) ablösen.

Land: Polen


EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte am Mittwoch (4. Mai) ein weiteres Sanktionspaket gegen Russland an, das unter anderem die Aussetzung der russischen Ölimporte in die EU-Länder in den nächsten sechs Monaten vorsieht.

Bis zum Ende des Jahres wird die EU die Einfuhr von raffinierten Produkten verbieten. Das Embargo wird nicht für Ungarn und die Slowakei gelten, die bei Kraftstoffen stark von Russland abhängig sind.

Das polnische Unternehmen Orlen will den Ländern zu Hilfe kommen, die stark von russischem Öl abhängig sind. Polen verfüge über die nötige Infrastruktur, die richtigen Lieferanten und genügend Treibstoff, um eine kontinuierliche Versorgung der Region mit Öl sicherzustellen.

„In dem Moment, in dem die Lieferungen aus dem Osten gestoppt werden, wird Orlen stabile Öllieferungen nicht nur nach Polen, sondern nach ganz Mittel- und Osteuropa aufrechterhalten“, erklärte das Unternehmen gegenüber der polnischen Presseagentur. Das Unternehmen erklärte, es sei auf jedes Szenario vorbereitet.

Vertreter:innen von Orlen teilten außerdem mit, dass das Unternehmen seit dem Beginn des russischen Einmarsches in der Ukraine keine Ölkäufe aus Russland mehr tätige. Seit dem 24. Februar hat das Unternehmen bereits 30 Öltanker aus alternativen Quellen erhalten.

In den vergangenen vier Jahren hat Orlen mehr als 100 Ölsorten getestet, um die Quellen zu finden, die am besten geeignet sind, um Kraftstoffe aus Russland zu ersetzen, so die Vertreter:innen des Konzerns.

PKN Orlen besitzt sechs Raffinerien – drei in Polen, zwei in der Tschechischen Republik und eine in Litauen. Das Unternehmen verarbeitet 29,5 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr. Orlen hat die Menge an russischem Öl, die es raffiniert, von 90 Prozent des gesamten von ihm raffinierten Öls im Jahr 2017 auf 70 Prozent im Jahr 2020 gesenkt. Die verarbeitete Menge an russischem Öl dürfte seitdem weiter gesunken sein.

Quelle: EURACTIV