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Thailand

Thailands Wirtschaft wächst im regionalen Vergleich nur langsam


Thailand leidet seit 2019 unter einer schwachen Konjunktur. Selbst nach der Coronakrise gab es keine größeren Nachholeffekte. Die Wachstumsraten der Wirtschaft in dem Königreich sind deutlich geringer als die der boomenden Nachbarn Vietnam, Philippinen, Indonesien und Malaysia. Aus Verzweiflung über die schwache Entwicklung verteilt die thailändische Regierung seit September 2024 Geldgeschenke an die Bevölkerung. Bis zu 50 Millionen Thais sollen über eine digitale App jeweils 10.000 Baht (circa 295 US-Dollar) erhalten. Die Maßnahme soll den privaten Konsum ankurbeln und kostet den Staat bis zu 15 Milliarden US$. Die einmalige Ausschüttung macht etwa 15 Prozent des Staatshaushalts aus und wird die Finanzen des Staates auch in den Folgejahren belasten.

Eine stabile Wirtschaftspolitik ist auch angesichts des anhaltenden Machtkampfes zwischen progressiven Kräften und alten Eliten fraglich. Denn der Erfinder der staatlichen Geldgeschenke, Premierminister Srettha Thavasin von der regierenden Pheu-Thai-Partei, wurde ein Jahr nach seinem Amtsantritt im August 2024 vom Obersten Gericht abgesetzt. Im selben Handstreich wurde die stärkste Partei der Parlamentswahlen vom Mai 2023, die Move Forward Party, aufgelöst. Das führende Personal bekam ein politisches Betätigungsverbot auferlegt.

Quelle: GTAI